VORNEWEG: WISSENSWERTES ÜBER JAVA

Programmieren: Java-Buch erscheint demnächst

Mupples bringt Buchauszüge von J. Anton Illik: “Erfolgreich programmieren mit Java – vom Einsteiger zum Könner“, wenn Sie für die HFU-Vorlesung und Übung hilfreich sind. Ziel dabei ist es auch, Ihre konstruktive Kritik in den Kommentaren abzuholen. Gerne können wir in der Vorlesung und Übung auch darüber diskutieren. In diesem Post geht es um das Kapitel “Vorneweg: Wissenswertes über Java“.

Ursprünglich hatte James Gosling der Programmiersprache den Namen „Oak“ gegeben. Dazu hatte ihn eine große Eiche (englisch: „oak“) vor seinem Bürofenster bei Sun Microsystems inspiriert.

Später wurde jedoch festgestellt, daß schon eine früher entwickelte Programmiersprache diesen Namen trug. Das JAVA-Team mußte also einen neuen Namen finden, was sich als äußerst schwierig erwies. Der Name JAVA wurde dann eines Tages im Stammcafe „Java City – roasters of fine coffee“ des Teams in Menlo Park gewählt und bedeutet nicht, entgegen weitverbreiteter Auffassung, „Just Another Vague Acronym“ („noch so eine nichtssagende Abkürzung“), sondern ist auf die Kaffeesorte „Java“ zurückzuführen, die James Goslings Lieblingssorte war.

Sprachmerkmale von JAVA

Warum war nun Java von Anfang an gespannt erwartet worden? Welche Vorteile erwarteten die Programmierer von der Sprache? Durch die Kommunikation der Java-Entwickler, bevorzugt über das Internet, wurde zunehmend bekannt, dass die Sprache so „schlank“ wie C oder C++ sein sollte. Eine Sprache wird als „schlank“ bezeichnet, wenn Sie nur soviele Schlüsselworte (für Kontroll– und Datenstrukturen) wie notwendig und sowenig Balast wie mögliche mitbringt. Für die Programmierer bedeutet das einen reduzierten Lernaufwand und eine damit verbundene erhöhte Produktivität.

OO, Netzwerk, Datenbank und GUI

Mindestens von gleicher Bedeutung war die Konzeption der Sprache als objektorientierte Programmiersprache mit eingebauten Netzwerk- und Datenbank-Schnittstellen. Ab den 1990er Jahren war klar, dass es in Zukunft keine bedeutenden betrieblichen Anwendungsprogramme geben wird, die ohne Netzwerk- und Datenbank-Nutzung auskommen werden. Und so kam es auch: heute kommt keine betriebliche Anwendung mehr ohne Netzwerk und Datenbank-Nutzung aus, egal ob es sich um Mittelständler oder Global Player geht. Kommunikation (über das Internet) und Datenhaltung (in Datenbanken) sind heute für alle Wirtschaftsunternehmen gleichermaßen von Bedeutung.

Netzwerkschnittstellen ein Muss!
Netzwerk-Schnittstellen: Das Internet verbindet alles: Menschen, Maschinen und Geschäftsprozesse.                                   Creative-Commons-Lizenz von The Opte Project – Originally from the English Wikipedia; description page is/was here., CC BY 2.5, Link

Heute auch nicht mehr wegzudenken sind graphische Benutzeroberflächen (kurz GUI für graphical user interface) für betriebliche Anwendungen. Also wurde Java gleich mit entsprechenden Fähigkeiten ausgestattet. Diese Bestandteile sind unter dem Namen AWT, Swing und FX bekannt.

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GUIs beschäftigen uns im 2. Semester.Hier eine Server- und eine Client-Gui von Adreli

Parallelität

Schließlich war die Zeit auch Reif für Parallelität – die parallele (zeitgleiche) Erledigung von mehreren Aufgaben, weil die Prozessoren zwischenzeitlich entsprechend leistungsfähig geworden sind. Mit der Integrationsdichte (zunehmende Anzahl der Transistoren auf gleicher Chip-Fläche) stieg auch die Leistungsfähigkeit der Prozessoren (siehe Moore’s Law). Und so kam es, das Java auch die Fähigkeit eingebaut bekam „Threading“ zu behersschen; dies ist die Fähigkeit parallele Programmabläufe zu programmieren. Parallele Abläufe sind gut, um bspw mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen und die Geschwindigkeit zu erhöhen.

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Java: Power und Speed – schnell wie der Blitz, dank leistungsfähiger Hardware

Nicht alles ist neu

All die hier genannten Fähigkeiten und charakteristischen Eigenschaften, von der Objektorientierung bis hin zum Threading waren nicht grundsätzlich neu. Neu dagegen war, daß all diese Fähigkeiten in einer einzigen Programmiersprache vereint verfügbar waren – die Programmierer also nicht mehr gezwungen waren, Zubehör zu suchen und zu kaufen, immer der Gefahr ausgesetzt, dass die Anschaffungen obsolet werden, weil Produkt und Anbieter vom Markt verschwinden.

Wenden wir uns in diesem Kapitel nun den sprachlichen Hauptmerkmale von JAVA zu. Der eigentlichen Sprachkern ist sehr kompakt. Wer schon Erfahrung mit C hat, kann auf diesen Kenntnissen aufbauen. JAVA benutzt die C-Syntax, wo immer das möglich ist. Vielen Programmierern ist diese Syntax schon vertraut. Wer schon ein wenig in die objektorientierte Programmierung hineingeschnuppert hat, wird feststellen, daß JAVA einen etwas anderen und in manchen Punkten einfacheren Satz von Objektkonzepten hat als C++.

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Autor: Prof. Illik Hans

Studium der Wirtschaftsinformatik an der TUM Technischen Universität in München. Berufliche Stationen: Hardwarehersteller in München - Softwarehäuser in München - eigene Firmen in München, Stuttgart und Birmingham/UK- mehrere Bücher zum Programmieren und eCommerce -Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen in München, Stuttgart, Frankfurt - Professur an der HFU - Softwareentwickler (Ada/C/C++/C#/PHP/Python/Java) - Berater - Coach - Betriebsystemen (Unix-Portierungen) und Implementierung von eShops (Magento u.a.).

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