Im Sommersemester 2021 ist das Fach “eShop-Design” praktisch digital angekommen, an einer Präsenzhochschule, der HFU, Fakultät WI (Präsenz – wenn nicht gerade Covid-19-Pandemie herrschen würde). Doch der Reihe nach.
Das Fach “eShop-Design” ist von Anfang an digital gewesen: in den ersten Jahren (Anfang der 2000er Jahre) wurden im eigenen “eShop-Labor” ca. 25 DELL-, bzw. HP-Server für das Hosting der Magento-eShops genutzt. Auf den Servern lief als Betriebssystem Ubuntu. Und auf Ubuntu wurde von den Studierenden Magento installiert.
Im Jahr 2016 wurde das Gebäude mit dem eShop-Labor renoviert, generalüberholt und teilweise umgebaut und mit neuer Gebäudetechnik versehen. – Klar, in dieser Umbauzeit läßt sich kein Labor betreiben. Was also tun?
Raus aus dem Labor – rein in die Cloud
Zu dieser Zeit hatte sich Cloud-Computing längst schon etabliert – und auch in den Bundesländern war den für die Unis zuständigen Kultusministerien klar, sie müssen die Hochschulen des Landes mit einer Cloud-Infrastruktur unterstützen, bei lokalen Hochschulrechenzentren kann es nicht mehr bleiben. Glück für eShop-Design: an der HFU lies sich die BW-Cloud über die Verbindung an die Uni-Freiburg nutzen. Nun hatten wir ähnliche Verhältnisse wie in der realen Wirschaft: die eShops können in der Cloud auf virtuellen Servern gehostet werden. Wie im eigenen Labor wurden in der BW-Cloud auch glücklicherweise unser bevorzugtes Ubuntu-Betriebssystem als installierbare Instanz angeboten. Also alles fast so wie bestellt!
Wie gesagt: fast so! Die Arbeitsweise hatte sich damit zwangsweise auch geändert. Konnten die Studierenden beispielsweise für Arbeiten am Betriebsystem des Servers oder für die Installation von Magento auf den Servern ins Labor gehen und die Arbeiten dort erledigen, so war dies jetzt nicht mehr möglich.
Remote Working
Die Studierenden mussten das Remote Working mit Hilfe der Konsole auf dem Laptop lernen. Das heißt über die Konsole auf dem Windows-, Linux- oder Mac-Laptop wird über das Internet an den virtuellen Servern, in unserem Fall, die im Cloud-Datacenter an der Uni Freiburg stehen, gearbeitet: virtuelle Maschinen werden konfiguriert, ein LAMP-Stack mit Ubuntu-Linux, Apache-Webserver, MySQL-Datenbank und PHP installiert und in Betrieb genommen. Die Konsole und Konsul-Kommandos, in unserem Fall Kommandos für die Linux-Shell, sind die großen Unbekannte. Eine Arbeitsweise die den meisten GUI-verwöhnten Studierenden bist zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt war.
Der virtuelle Server ist angerichtet
Für die meisten ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig: sie sitzen heute im Homeoffice (in unserem Fall meist mitten im Schwarzwald), laden von der Firma Magento in San Francisco (Californien, USA) die Software runter, auf den virtuellen Server in der Uni-Freiburg und bearbeiten dann die so besorgte Software von ihrem Laptop aus.
Ubuntu-Linux + + Apache + MySQL + PHP + + Magento
Erst nach laufendem LAMP-Stack und laufendem Magento wird dann mit dem vertrauten Browser weitergearbeitet, um den eShop einzurichten und aufzubauen.
Cloud, LAMP-Stack und das Arbeiten mit der Konsole über das Internet mit den Cloud-Servern hat die Veranstaltung geprägt:
Die Stunde von Mupples und der Video-Session
i) Die eCommerce-Wissensinhalte sind als Online-Kurs zu Mupples gewandert. ii) Die praktischen Kenntnisse zum Arbeiten mit der Cloud und der Konsole werden in Online-Video-Sessions live vermittelt. iii) Das Arbeiten mit dem Browser für die Konfiguration und Ausstattung der Magento-eShops machen die Lerngruppen nach Einweisung selbständig im Off und in den Breakout-Sessions.
Sieht schon ganz gut aus! eShop läuft
Flipped Learning bringts
Alles in allem wird klar: flipped learning bringts! Was sich ganz gut alleine mit Hilfe des Online-Kurses Mupples lernen läßt, wird im Mupples-Kurs eigenverantwortlich gelernt und unabhängig von den anderen Kursteilnehmer*Innen durchgearbeitet (asynchrone, individuelle Lernzeiten). Natürlich wird in der Lerngruppe darüber gesprochen. Und vor allem während der praktischen Arbeiten ( (ii) und (iii) aus der Liste oben) arbeitet das Team zusammen, egal ob physisch nebeneinander oder remote über das Netz in der Online-Teamsession.
In der nächsten Session sprechen wir über die Challenge. Bringen Sie ihre Fragen mit – der Lernprozess sollte so klar sein, dass Sie ihn als EPK zeichnen können.
Was als Kurz-Resultat am Ende rauskommt, kann man sich in etwa so vorstellen:
Have fun storming the castle!