Meine Student:Innen kennen sicherlich den Spruch: “Am Ende des Semesters wird die Ernte eingefahren”. In der Prüfung wird der Erkenntnisstand abgeprüft, wie wurde das Vermittelte assimiliert? In der Regel dient die Klausur an Universitäten als Leistungskontrolle zu qualitativen Leistungsbewertung und führt über die Notengebung zu differenzierenden Ergebnissen.
In den Fächern, für die ich derzeit verantwortlich zeichne, habe ich die Klausur durch eine mündliche Prüfung ersetzt. Die Vorteile liegen auf der Hand, hier der wichtigste: die mündliche Prüfung steht der typisch menschlichen Kommunikation am nähesten. Dozent fragt – Prüfling antwortet. Wenn die Frage hinreichend beantwortet ist, kann der Prüfer das honorieren und dem Prüfling signalisieren, das keine weiteren Ausführungen notwendig sind. Im umgekehrten Fall, wenn die Anwort zu oberflächlich ist, kann der Prüfer nachfragen. Summa summarum wird damit ein präzisere Leistungsbewertung möglich.
Bei der schriftlich festgehaltenen Lösung der Klausur läßt es sich nicht vermeiden, dass längere falsche Ausführung vom Korrektor gelesen werden müssen. Eine bedauerliche Zeitverschwendung ist das. Und auch die Geprüften haben Zeit verschwendet, mit der Niederschrift des unbrauchbaren Textes. Also: mündliche Prüfung ist da effizienter, für Prüfer und Geprüfte.
Die mündliche Prüfung bleibt dabei eine komplexe Leistung, auf die während des ganzen Semesters systematisch hingearbeitet wird, um negative Einflussfaktoren wie Prüfungsangst zu verringern sowie eine zielführende Vorbereitung und angemessene Zeiteinteilung zu schulen: all das erfolgt wärend der Präsenzveranstaltungen, bei den Seminaren und Übungen/Praktikumszeiten. …
Ziehen Sie die Lehren aus Ihren Erfahrungen – nicht nur fachlich, überprüfen Sie auch Ihr Lernverhalten!
Viel Erfolg für die bevorsteheden Prüfungen.
Ihr Prof. J. Anton Illik