Debugging Erfahrung?

Bugs statt Ducks

Die Cloud zu nutzen und Open-Source-Software zu nutzen kann Kosten sparen, Kosten in € und $ ausgedrückt. Kosten in Form von Mühe und Arbeit können natürlich zusätzlich anfallen.

Damit sich hier keine falschen Vorstellungen einstellen: natürlich können neben den monetären Kosten auch Aufwand und Arbeit beim Einsatz kommerzieller Software-Produkte, die teuer bezahlt wurden, anfallen.

Wirtschaftinformatiker*Innen kennen das

Produktionssteuerung

WIler*Innen kennen das nur zu gut: Da wird in der Firma ein sündhaft teures Enterprise-Ressource-Planning-Softwaresystem (kurz ERP-Software) oder eine Produktionsanlagensteuerung angeschafft und dann müssen noch zehntausende von Euros ausgegeben werden, für Beratung (durch andere) und Implementierung des Systems in der eigenen Firma. Ganz zu schweigen, dass vielleicht dann im laufenden Betrieb immer wieder mal Fehler (engl. Bugs) auftreten können.

Bugs – unvermeidbar

Niemand soll hier an den Pranger gestellt werden! Bugs passieren einfach! Es soll hier auch niemand in Schutz genommen werden. Bugs passieren einfach! Jede und jeder, alle, die sich mit der Software-Entwicklung auseinandersetzen – und ich meine hier professionell auseinandersetzen und größte Sorgfalt an den Softwareentwicklungstag legen, haben es schon erfahren: da hat sich ein Bug eingeschlichen. Und der muß raus.

Im Studium nicht anders – nur schlimmer

Die Expertinnen und Experten, die zehn, zwanzig oder 30 Jahre Software-Entwicklungspraxis hinter sich haben, haben erfahrungsgemäß eine niedrige Software-Bug-Rate vor sich. Sind aber natürlich auch nicht ganz gefeit, vor Software-Bugs.

Es verhält sich gewissermassen umgekehrt bei Newbies im Studium. Newbies haben i.d.R. eine hohe Software-Bug-Rate vor sich (Studentische Lässigkeit?) und fast dazu passend einen eben so hohen Optimismus, “wird schon alle richtig sein!“. Dabei ziele ich mit meiner Aussage nicht auf die von den Studierenden selbst gemachten Fehlern, sonder auf die naive Annahme, alles was wir nutzen wird fehlerfrei sein.

Und das stimmt mit Nichten, wie wir ja eingangs schon festgestellt haben.

Die kluge Studentin…

und der kluge Student rechnet mit allem: schon in der bwCloud können Bugs zu entdecken sein, in den darauf installierten Instanzen können Bugs zu finden sein, in dem auf der Instanz intallierten Betriebssystem können Bugs auftauchen und in der auf dem Betriebssystem installierten Applikation können wieder Bugs offenbar werden. Man könnte sich wundern, dass es überhaupt funktioniert.

Das Prinzip Hoffnung

Wird gekaufte Software verwendet, besteht eine gewisse Hoffnung, dass ein Bugreport und eine Mitteilung an den Support des Herstellers Hilfe bringt. Erfahrungsgemäßs funktioniert das aber eher selten und schon garnicht in Bezug auf ein individuelles Problem. Die Userin, der User darf froh sein, wenn der Fehler im nächsten Release behoben und damit verschwunden ist.

Das Prinzip Engagement

Studien haben ergeben, bei der Verwendung von Open-Source-Software hilft die Community erfahrungsgemäß schneller wie ein profitorientierter Hersteller-Support.

Auch das hat seinen Preis

Der Preis: Userin und User, Studentin und Student müssen eine gehörige Portion Wissen und Können mitbringen, um damit beim Bug-Fixing selbst Hand mit anlegen zu können. Okay, dafür studiert der junge Mensch ja auch.

Das folgende Video

Das Video unten zeigt wie sich eine Magent-Debug-Session gestalten kann. Magento wird längst im Browser bedient – dann manifestiert sich ein Bug, den Magento meldet und – schwupps die wupps – ist der/die Magento-Backend-User*In wieder auf der Eben des Terminals, also im SSH-Terminal im Falle eines MAC-Einsatzes oder im PUTTY-Terminal, wenn Windows die Schnittstelle zur Ubuntu-Instanz auf der bwCloud ist.

Die Wirtschaftsinformatiker*Innen wechseln virtuos zwischen den Software-Schichten in der Cloud: von der Instanz über das Betriebssystem in die Applikation…und wieder zurück. Gut, wenn Notizen das Lernen begleitet haben.

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Autor: Prof. Illik Hans

Studium der Wirtschaftsinformatik an der TUM Technischen Universität in München. Berufliche Stationen: Hardwarehersteller in München - Softwarehäuser in München - eigene Firmen in München, Stuttgart und Birmingham/UK- mehrere Bücher zum Programmieren und eCommerce -Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen in München, Stuttgart, Frankfurt - Professur an der HFU - Softwareentwickler (Ada/C/C++/C#/PHP/Python/Java) - Berater - Coach - Betriebsystemen (Unix-Portierungen) und Implementierung von eShops (Magento u.a.).

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