Dass die zentrale Frage nach der Bewertung sich nicht auf triviale Weise klären lässt, soll die folgende Tabelle verdeutlichen. Die Tabelle zeigt, für die Bewertung der Thesisarbeit spielen viele Facetten eine Rolle:
Die grün gekennzeichnete “Einführung” haben wir schon behandelt. Um die roten “Grundlagen” kümmern wir uns in diesem Post. Die grauen Felder werden in den nächsten Posts besprochen.
Aufbereitung der Grundlagen
Die Darstellung der Grundlagen kann kein einfaches Story-Telling sein – zu groß die Gefahr von Missverständnissen. Vielmehr ist Nachvollziehbarkeit unerlässlich, d.h. die Quellen müssen offengelegt und dokumentiert sein. (Zu den Richtlinien dazu kommen wir später.)
Definitionen
Bei der Aufbereitung der Grundlagen spielen also Definitionen eine wesentliche Rolle: Definitionen für alle zentralen Begrifflichkeiten der Arbeit stecken das Terrain ab.
Ein beliebter Fehler: Die Thesisschreiber/in begnügt sich mit der ersten gefundenen Definition. Mal abgesehen, dass dies nicht von hartnäckiger Recherchearbeit zeugt, führt das auch notgedrungen zu einer langweiligen Dramaturgie der Thesisarbeit, weil die, in der Regel vorhandene Meinungs- und Deutungsvielfalt, des betreffenden Fachgebiets, nicht abgebildet wird.
Die Weld ist komplexer. Vielmehr ist es bedeutsam, dass eine gegebene Diskussionslage dargestellt wird, um möglicherweise Strömungen oder Tendenzen und Entwicklungen zu zeigen. Bringen Sie also zu den einzelnen zentralen Begriffen ruhig mehrere Definitionen und diskutieren Sie diese.
Auch ein Fehler: ausschließlich Definitionen aus dem Internet. Nutzen Sie auch andere Quellen! Dann wird Ihre Bachelorarbeit eine interessante Thesisarbeit.
Struktur und Umfang angemessen?
Ist die Struktur und der Umfang für die Aufbereitung der Grundlagen angemessen? Hier ist in größerem Umfang Kreativität gefordert, geht es doch darum, dass die Grundlagen angemessen sind, vor dem Hintergrund der Themenstellung. Dazu brauche Sie einen Plan, ein Konzept, ähnliche wie ein/e Romanautor/in – dann wird die Arbeit hoffentlich auch spannend.
Recherchearbeit überzeugend? Quellenarbeit!
Von größter Bedeutung ist hier schon die Quellenarbeit (Bücher – Internet – Fachmagazine – Studien). Im Quellenverzeichnis zeigt es sich, wessen Geistes Kind die Schreiberin/der Schreiber ist. Primärliteratur ist hochwertiger wie Sekundärliteratur, zum Beispiel. Sind bezüglich des Themas alle relevanten Quellen recherchiert worden?
Mit den richtigen Quellen läßt sich richtig punkten. 🙂
Ein beliebter Fehler: sich mit der ersten Fundstelle [im Internet] begnügen. Auch ein Fehler: ausschließlich Google suchen lassen.
Konkreter Tipp
Konkrete Übung: Recherchieren Sie auch in den digitalen Varianten relevanter Print-Magazine (z.B. Wissenschaft und Wirtschaft). Sie können das mit Calibre, einem kostenfreien Tool. Calibre gibt es für alle Betriebssysteme und sie erreichen die digitalen Ausgaben von so ziemlich allen Magazinen, weltweit…
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Der Blogpost als Podcast
Fortsetzung folgt.
Have fun storming the castle
Ihr Prof. J. Anton Illik