Wie hoch ist der Aufwand einen Onlinekurs herzustellen? Eine Frage, die möglicherweise viele (alle?) Lehrenden interessiert. Warum sollte die Frage interessieren? Antwort: weil dann der Lehrende auf den Selbstlernkurs = Onlinekurs verweisen könnte, ganz nach dem Motte “Studiert das mal!, danach sprechen wir darüber“. Lehrer und Lernende könnten sich auf die Kommunikation konzentrieren, in der Hoffnung, die Kommunikation ist spannender, interessanter, reizvoller wie das “Büffeln”.
Der Online-Kurs wird im akademischen Sinn eine propädeutische Maßnahme! In meinm Mind-Setup ist das eingangs skizzierte Bild über Jahrzehnte hinweg eine Vision geblieben: während des Lehralltags an der Uni und im Umgang mit meinen Student*Innen (Vorlesungen + Übungen + Sprechstunden + Korrekturen + Vorbereitungen usw.) blieb nicht genug Zeit der eingangs gestellten Frage nachzugehen.
Erste Erkenntnisse
Um die Frage zu klären “wie hoch ist der Aufwand für einen Onlinekurs” war dann rasch die Idee geboren: selbst einen Onlinekurs erstellen und den Aufwand messen! Um die Erkenntniss zu vertiefen kann man ja vorher mal eine Schätzung abgeben. So läßt sich später, gewissermassen als add-on auch noch prüfen, wie gut man schätzen kann.
Grandios daneben gelegen…
…das muss ich heute zugeben! Der Aufwand ist doch etwas höher wie geschätzt. Die erste (Vorsichts-)Massnahme, um den Aufwand in Grenzen zu halten, war der Zugriff auf meine Vorlesungs- und Übungs-Materialien. “Ist ja alles schriftlich und schon digital vorhanden!”, das muß sich doch mit “geringem Aufwand” in eine geeignete Lehrplattform bringen lassen, war der Tenor im Gespräch mit etlichen Kolleg*Innen.
Plan – do – check – act
Also Lehrplattfom suchen, Onlinekurs planen und dann das Vorhaben starten, war die Devise. Nach einiger Zeit hat mich die Lehplattform “LernPress” als Plug-In für WordPress überzeugt. Und heute ist ein wesentlicher Teil des Onlinekurses “Digitalisierung & eShops” online! Immerhin! Komplett fertig ist der Onlinekurs noch nicht – einige Studierende sind schon angemeldet und der Kurs läuft, aber die Video-Lessons neben den Lese-Lessons machen dann doch etwas mehr Arbeit wie ursprünglich geschätzt! Erkenntnis: man lernt nie aus.
Die Philosophie
Ein Teil des Onlinekurses ist von jedermann einsehbar. Das gilt vor allem für die Videolessons, weil diese für alle interessierten Menschen auf der Plattform Youtube frei sichtbar sind. Ebenfalls öffentlich Sichtbar ist der Lehrplan. Die Strukturierung des Onlinekurses und die bereits vorhandenen Materialien (Lese-Lessons, Video-Lessons, Quizes) sind frei sichtbar. Anhand der blauen und grünen Labels ist erkennbar, welchen Zeitbedarf ich für die Lesson kalkuliert habe, bzw. wie lange eine Video-Lesson nominell dauert. Ein blaues Label verrät, ob die Lessen als Vorschau öffentlich zugänglich ist. Alles was nicht öffentlich Zugänglich ist, wie typischerweise die Lese-Lessons, sind mit einem Schloss markiert und sind nur für die angemeldeten Student*Innen sichtbar.
Proof of Concept
Der Kurs “Digitalisierung & eShops” ist frei – also wer sich für den Bau von eShops interessiert: am besten sofort registrieren /einschreiben! Für den eShop-Bau in der Cloud verwenden wir Magento-2, die Software-Plattform, die für diesen Zweck weltweit führend ist.
Have fun storming the castle. Viel Spaß beim “Lifelong Learning” 🙂
Ihr
Prof. J. Anton Illik